Melanie Rückert, Gerhard Benetka - Editorial

Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften
Ausgabe 2015/01
ISSN 2312–5853

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Melanie Rückert, Gerhard Benetka

Editorial

Das Forschungsjournal des Universitätsinstituts ARGE Bildungsmanagement am Department Psychologie der Sigmund Freud Privatuniversität findet mit seiner zweiten Ausgabe im Jahr 2015 seine Fortsetzung. Entsprechend der vertretenen Disziplinen am Institut wurde der Titel von „ARGE Forschungsjournal“ im Jahr 2014 in „Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften“ umbenannt, um die Schwerpunkte des Universitätsinstituts klar auszuweisen.

Die Zeitschrift versteht sich als Plattform für wissenschaftliche Beiträge aus den Beratungs- und Managementwissenschaften und erscheint als periodisches Publikationsmedium in Form eines Open Access Online-Journals.
Im 2. Jahrgang fokussieren die Inhalte der Zeitschrift nach wie vor auf Themen innerhalb der Beratungswissenschaften. Elisabeth Brousek und Thomas Schweinschwaller widmen sich Spannungsfeldern zwischen ethischen Grundsätzen, Forschung als Intervention und Partizipation in der wissenschaftlichen Arbeit – einerseits am Beispiel von betreuten Kindern und Jugendlichen im sozialpädagogischen Bereich, andererseits anhand der Arbeit von InteressensvertreterInnen für Menschen mit Lernbehinderungen bei Veränderungsprojekten der Öffentlichen Verwaltung und von Unternehmen. Die Basis dafür liefern einschlägige Studien mit diesen Zielgruppen – exemplarisch werden Ansätze erläutert, die den Einbezug der Beforschten in die wissenschaftliche Arbeit erlauben und die Ergebnisse in zielgruppengerechter Form aufarbeiten. Interventions- und Partizipationsforschung liefern hier konkrete und wertvolle Modelle, um Beforschte nicht rein als Forschungsobjekte, sondern als Dialogpartner in der Generierung von Erkenntnissen zu sehen – Ansätze, die für die Beratungswissenschaften von hoher Relevanz sind.

Mögliche Analyserahmen und Theorien für die Aufarbeitung von beratungswissenschaftlichen Fragestellungen werden von Bernhard Plé und Omar Gelo, Mitglieder der wissenschaftlichen Leitung, behandelt. Sie referieren Überlegungen aus verwandten Disziplinen und setzen sie in Bezug zur Wirkungsanalyse von Beratung – ausgehend von Ansätzen zur Messung und Analyse von sozialen Wirkungen bzw. der Untersuchung von Veränderungen im Rahmen der dynamischen Systemtheorie am Beispiel der psychosozialen Beratung. Vor dem Hintergrund der Komplexität von Beratungsprozessen finden sich Implikationen für die wissenschaftliche Auseinandersetzung im Bereich der Beratung, die es in der zukünftigen Forschung aufzugreifen gilt.

Neu in der diesjährigen Ausgabe ist die Rubrik „brief reports“, wo Studierenden des Instituts die Möglichkeit gegeben wird, herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten in zusammengefasster Form vorzustellen. Hans-Jürgen Gaugl, Absolvent des Schwerpunkts „Medation und Konfliktregelung“, diskutiert die Bedeutung von Konflikten im Zusammenhang mit demokratischen Aushandlungsprozessen am Beispiel der Interaktionsstrukturen im österreichischen Nationalrat und konstatiert in seiner Arbeit ein mögliches Anwendungsfeld der Mediation mit der Perspektive auf gesteigerte Transparenz und Partizipation von BürgerInnen. Erika Schneider, Absolventin des Masterlehrgangs „Psychotherapie“, analysiert Zusammenhänge zwischen dem Auftauchen von Burnout-Symptomen und der Unternehmenskultur. Aufgrund der Ergebnisse lässt sich eine enge Verbindung zwischen Burnoutprävention und Erfolgsfaktoren für Unternehmenskulturen feststellen, sie erlaubt Rückschlüsse auf einen ressourcengenerierenden Umgang mit Burnout in Unternehmen.

Den Abschluss bildet eine Rezension von Gerda Mehta über das Buch „Homo Mediator: Geschichte und Menschenbild der Mediation.“ von Joseph Duss-von Werdt (Träger des Mediationspreises 2014). Sie reflektiert entlang der Ausführungen des Autors Grundprinzipien und Haltungsprämissen der Mediation in Referenz auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und ermutigt vor diesem Hintergrund zur Kraft der Begegnung.

Auch im zweiten Jahrgang der Zeitschrift findet sich eine Vielfalt an Forschungsthemen wieder, die Einblicke in die Breite der Disziplinen am Institut erlauben und auf die damit verbundenen anwendungsorientierten Erkenntnisse im Kontext beruflicher Weiterbildung hinweisen. Zukünftige Herausforderungen werden u.a. sein, Themenschwerpunkten der Managementwissenschaften ebenso Raum zu geben, wie angedachte Analyserahmen für den Bereich der Beratungswissenschaften in der Anwendung weiterzuentwickeln.

Melanie Rückert & Gerhard Benetka

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