Das »neue« Unbehagen in der Kultur
03. - 06. Mai 2006 / Europahaus Wien
Introduction in English
Als Sigmund Freud 1930 in seiner bekannten Arbeit »Das Unbehagen in der Kultur« das Spannungsverhältnis zwischen Trieb unterdrückender Kultur und den darin lebenden Menschen beschrieb, formulierte er auch ein generell wirksames Evolutionsgesetz, nämlich dass »Kultur« den Menschen Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet, aber auf der Gegenseite auch Unterdrückung bewirkt und uns Anpassung und Verzicht abverlangt. Erfolgt auf die Spannung kein passender Ausgleich, kann sich die Mixtur gefährlich explosiv verdichten. Heute stehen wir vor einem neuen Unbehagen in der Kultur, das sich u.a. folgendermaßen präsentiert:
Wir wissen um diese ungerechten und gefährlichen Entwicklungen, und sie bereiten uns Unbehagen:
»500 Jahre lang war die Welt dominiert von der europäischen Kultur, der Kultur der Kolonialherren. Dann wurden die einst kolonialisierten Länder nach und nach unabhängig. Jetzt sind sie sich ihrer Kultur bewußt und wollen in ihrer eigenen Identität respektiert werden. Der einzige Weg zu einer friedlichen Zukunft ist also, sich zu öffnen für die Vielzahl der fremden Kulturen. Vor allem wir Europäer müssen verstehen, dass wir nicht länger die Grundbesitzer des Planeten sind.«5)
Mediation ist unserem Verständnis nach »Brücken bauend«, weil sie Konfliktregelungen auf der Basis von Selbstbestimmung und gegenseitigem Verstehen anstrebt. Mediation folgt in diesem Sinne grundlegenden demokratischen Prinzipien.
In der IV. Wiener Konferenz werden unterschiedliche Zugänge zur Mediation und deren Traditionen in verschiedenen Kulturen präsentiert. Weitere Themen sind der Mediation zugrunde liegende Werthaltungen sowie deren Wirkung und die Diskussion von Forschungsansätzen.
Es geht um Respekt und Achtung vor anderen Kulturen, es geht um Umverteilung und ein »Zurückgeben« von Gütern, die unsere industrielle Entwicklung und unseren Wohlstand einst begründet haben.
Es geht um Globalisierung, die für alle von Vorteil ist bzw. werden könnte, es geht um Fairness in der Verteilung der Lebenschancen für alle Menschen.
1) The end of poverty, Jeffrey D. Sachs, Penguin Publishers
2) UN-Welternährungsprogramm WFP, Der Standard, 10. Dezember 2004
3) Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung/Akuf-Universität Hamburg
4) Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), 1994
5) Ryszard Kapuscinski, Der Standard, 26.05.2004
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Seminarsprachen sind Deutsch und Englisch. Fallweise werden Referate und Diskussionen simultan übersetzt.
Dr. Klaus Rückert, Dr. Gerda Mehta, Valerie Rückert, Iris Rückert-Possél,
Werner Mayer und Harald Picker
ARGE Bildungsmanagement
Friedstraße 23,
A-1210 Wien
Europahaus Wien
Linzer Straße 429, A-1140 Wien
zu erreichen:
U-Bahn Linie U 4 - Endstation Hütteldorf
Buslinie 150 oder 151 Haltestelle Wolfersberggasse / Europahaus
Straßenbahnlinie 49 - Endstation
Über 320 TeilnehmerInnen aus vielen Ländern, "bisher interessantester Kongress" mit durchgehend positiven Rückmeldungen. Dieser Erfolg setzt uns die Latte hoch für eine nächste Veranstaltung.
Herzlichen Dank an alle TeilnehmerInnen, ReferentInnen und WorkshopleiterInnen vom Veranstaltungsteam der ARGE. Sie alle haben am Meisten zum Erfolg dieses Kongresses beigetragen. Auf Wunsch vieler TeilnehmerInnen setzen wir die Inhalte des Kongresses auf unsere Website.
An alle Freunde, Kolleginnen und Kollegen, MitstreiterInnen: Es war uns eine Freude, Sie alle begrüßen zu dürfen.
Auf Wiedersehen,
Ihr ARGE-Team