Do6 Dr.in Ursula König (CH), Dr.in Silvia Michal-Misak (A)

Workshops Kongress / Congress

Do. 4. 5. 2006, 14.30-16.00

Do6 Dr.in Ursula König (CH), Dr.in Silvia Michal-Misak (A)

„Crises and violence prevention by developmental cooperation?"
Krisen- und Gewaltprävention durch Entwicklungszusammenarbeit?"

Crises and violence prevention by developmental cooperation?
There are 230 political conflicts in 2004. Three of these are wars and 33 are severe crises. From this follows that a total of 36 conflicts are carried out with a massive amount of violence. 90 per cent of these conflicts take place in developing countries, most of them in Africa and Asia. Conflicts induce instability for a long time also including neighboring countries and entire regions. The structural causes of violent conflicts are economic and social inequality, destruction of environment, scarcity of resources in addition to growth of population and indebtedness. On the other hand conflicts are caused by a lack of democratic structures, mechanisms for peaceful settlement of conflicts, rule of law as well as by destruction of social and cultural identity and disregard of human rights. It is obvious that development aid is highly affected by conflicts and crises: conflicts are a barrier for development and increase poverty. Chances and possibilities of development aid in order to prevent structural and current conflicts and crises will be discussed based on examples and case studies

Krisen- und Gewaltprävention durch Entwicklungszusammenarbeit?
Im Jahre 2004 wurden 230 politische Konflikte registriert, davon 3 Kriege und 33 ernste Krisen. Insgesamt wurden 36 Konflikte mit hohem Gewalteinsatz ausgetragen. Zu 90 Prozent finden diese Kriege in den Entwicklungsländern statt, die meisten in Afrika und Asien. Konflikte führen zu langfristiger Instabilität, die auch benachbarte Länder und ganze Regionen betrifft. Die Ursachen von gewaltsamen Konflik-ten sind zum einen strukturell bedingt und liegen oft in wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit in Verbindung mit Bevölkerungswachstum und Verschuldung. Zum anderen sind sie bedingt durch einen Mangel an demokratischen Strukturen und Mechanismen gewaltfreier Konfliktbeilegung, fehlende Rechtsstaatlichkeit sowie durch die Zerstörung sozialer und kultureller Identität und die Missachtung von Menschenrechten. Es ist daher offensichtlich, dass Entwicklungszusammenarbeit von Konflikten und Krisen betroffen ist: Konflikte sind ein Hindernis für Entwicklung und vertiefen Armut.
Anhand von Beispielen sollen Chancen und Möglichkeiten von EZA zur strukturellen und aktuellen Krisen- und Gewaltprävention erörtert werden.

Dr.in Ursula König ist selbstständige Mediatorin und Konfliktberaterin mit einem Schwerpunkt auf komplexen Mediationen im öffentlichen Bereich. Als Mediatorin war sie unter anderem am Flughafen in Wien und beim Process-Providing am Flughafen Zürich tätig. Internationale Erfahrung mit dynamischen Konflikten sammelte sie bei Projekte in Algerien, für das Nilbecken und in Palästina. Ihre Tätigkeiten umfassen darüber hinaus (Konflikt-)Moderationen, Politikdialoge, öffentlichen Veranstaltungen sowie Ausbildungen, Training und Coaching für Führungskräfte und MediatorInnen.

Dr.in Silvia Michal-Misak, eingetragene Mediatorin, Sozialwissenschaftlerin, Trainerin für Politische und interkulturelle Mediation, Univ.-Lektorin.

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