WS 14–17 Freitag, den 18. Mai 2012, 11.00–12.30 Uhr
Viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht traumatische Erfahrungen gemacht. Dies stellt erhöhte Anforderungen an die pädagogische Betreuung und Beratung dieser Zielgruppe. Sozialpädagogisches Handeln bewegt sich hier jedoch zwischen zwei Fronten: Auf der einen Seite stehen die Ansprüche der Sozialpädagogik: Vertrauen herzustellen, Integration zu fördern und Zukunftsperspektiven aufzubauen. Auf der anderen Seite stehen die sozial- politischen Regelungen des Landes, die bei dieser Zielgruppe das Erreichen der genannten pädagogischen Ziele erschweren oder gar verhindern. Darüber hinaus fehlen Kenntnisse über Herkunftsfamilie und -land und deren jeweilige soziokulturellen Besonderheiten und Ideale, was die Durchsetzung sozialpädagogischer Standards bei dieser Zielgruppe kompliziert macht. Wie können wir junge Menschen „erreichen“, wenn wir von ihnen und ihren Zielen nichts wissen oder nichts wissen dürfen? Das ist die Herausforderung.
Dipl. Päd.in Parvaneh Sharafi (A): Erziehungswissenschafterin und Psychologin, Lebens- und Sozialberaterin, Coach und Supervisorin, angestellt beim Integrationshaus Wien. Erfahrung in der Jugendarbeit, davon 10 Jahre mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.
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