Melanie Rückert - Editorial

Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften
Ausgabe 2017/01
ISSN 2312–5853

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Melanie Rückert

Editorial

Bei der dritten Ausgabe der Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften im Jahr 2017 handelt es sich um eine Jubiläumsausgabe. Der Fachbereich MEDIATION am Institut ARGE Bildungsmanagement wird 25 Jahre alt. Die ARGE Bildungsmanagement, Institut für Beratungs- und Managementwissenschaften der Fakultät für Psychologie an der Sigmund Freud Privatuniversität, war eine der ersten Ausbildungseinrichtungen in diesem Fach und ist größter Ausbildungsanbieter in Österreich.

Im 3. Jahrgang der Zeitschrift steht anlässlich des Jubiläums das Fachgebiet MEDIATION im Mittelpunkt. Der Themenbogen spannt sich von ausgewählten Bereichen aus der Mediationspraxis bis hin zu philosophischen und soziologischen Diskussionen in den Artikeln, deren Implikationen ebenso auf die Praxis anderer Beratungsdisziplinen als auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen angewandt werden können. Die Zeitschrift ist eine Plattform für wissenschaftliche Beiträge aus den Beratungs- und Managementwissenschaften. Sie enthält Artikel, herausragende empirische Abschlussarbeiten und Buchre-zensionen und erscheint in Form eines Periodikums als Open Access Online-Zeitschrift.

Den Anfang machen zwei Pioniere der österreichischen Mediationslandschaft und darüber hinaus. Klaus Rückert, Gründer der ARGE Bildungsmanagement und Wegbereiter in der Ausdifferenzierung und Etablierung von Beratungsdisziplinen in Österreich und Gerda Mehta, Praktikerin und Forscherin, seit Jahren national wie international u.a. in der Friedens- und Konfliktarbeit engagiert. Sie zeichnen die Entwicklungsgeschichte der Mediation von den Anfängen – ausgehend von der Bildungsarbeit der ARGE Bildungsmanagement über die justizielle und gesell-schaftliche Verankerung von Mediation – bis ins Heute nach.

Joseph Duss-von Werdt, eine Koryphäe der Mediation aus der Schweiz, schließt mit einer erkenntnis-theoretischen Diskussion über Gewalt und Menschenrechte im Kontext von Demokratie an. Er versteht es, gegebene Verhältnisse zu hinterfragen und fordert uns zum gemeinsamen Nachdenken auf. Gisela und Hans-Georg Mähler diskutieren als VertreterInnen beider Disziplinen – ausgehend vom Prinzip der Gerechtigkeit – das Wesen der Entscheidungsfindung bei der Konfliktbeilegung aus Sicht der rechtlichen Entscheidungslehre im Unterschied zu selbstverantworteten Entscheidungen im Rahmen des Mediationsprozesses. Anna Schor-Tschudnowskaja thematisiert in ihrem Artikel Ambivalenz und Unsicherheit als zentrale Erfahrungen des modernen Lebens und stellt Erkenntnisse der Sozialwissenschaften für das Handeln unter diesen Bedingungen dar. Bea Verschraegen, Professorin an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, analysiert die Komplexi-tät und die praktischen Herausforderungen bei Mediationen im interkulturellen und interreligiösen Bereich. Den Abschluss der Artikelreihe bilden die Ausführungen von Svenja Wolter und Anna Miriam Leiberich, Zentrum für Konfliktforschung an der Universität Marburg. Sie geben einen Überblick zu den Initiativen der Konfliktprävention und Friedenskonsolidierung der Europäischen Union und skizzieren die Eckpunkte des laufenden EU-Projekts Horizon 2020 „PeaceTraining.eu“, ein Projekt mit Beteiligung der ARGE Bildungsmanagement u.a.

Unter dem Titel „Empirische Arbeiten“ stellen im Folgenden AbsolventInnen des Universitätsinstituts ARGE Bildungsmanagement / SFU Erkenntnisse ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeiten vor und geben dabei spannende Einblicke in die mediatorische Praxis spezifischer Anwendungsfelder. Arno Rabl hat die Merkmale von Konfliktparteien in Wiener Gemeinde-bauten und deren Einfluss auf den Prozess der Konfliktvermittlung untersucht. Clarissa Schmidt widmet sich der Berufsgruppe der DolmetscherInnen. Sie schildert die Herausforderungen an diese Dienstleistung und zieht interessante Parallelen zur Arbeit der MediatorInnen. Yvonne Volkmar schließlich analysiert Interaktionsmuster zur Konfliktlösung in binationalen Familien / Lebensgemeinschaften.

Die Zeitschrift schließt mit zwei Buchrezensionen über die Neuerscheinungen von Gerhard Benetka und Hans Werbik sowie Christa Kolodej.
Mit der Jubiläumsausgabe gelingt ein Einblick in die Themenvielfalt und die Relevanz des Fachs MEDIATION.

Melanie Rückert

© ARGE Bildungsmanagement. Dieser Open Access Artikel unterliegt den Bedingungen der ARGE Bildungsmanagement, welche die Nutzung, Verbreitung und Wiedergabe erlaubt, sofern die ursprüngliche Arbeit richtig zitiert wird.

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