Sa., 22. April 2017, um 13 Uhr, Sigmund-Freud-Park, 1090 Wien
Liebe Studierende, liebe Lehrende!
Den "March for Science" schätzen wir als eine wichtige Veranstaltung für unsere Studierenden und Lehrenden ein. Hiermit laden wir Sie ein mitzumachen.
Begründung:
Gegenwärtig ist eine Erosion der Wissenschaft als Monopol einer aufgeklärten, wissenschaftlichen Welterklärung zu beobachten:
- Tatsachen werden in Frage gestellt und "alternative Fakten", fern jeder intellektuellen Redlichkeit, für die Durchsetzung eigener, privater Machtinteressen erfunden.
- "Postfaktischer Nationalpopulismus" leugnet die menschengemachte Erderwärmung und die Gültigkeit der Evolutionstheorie.
- Religionen werden zur staatlichen Doktrin; HeilerInnen und SchamanInnen propagieren Ihre Privatoffenbarung als erfolgreiches Geschäftsmodell; deren Welterklärungsmodelle gewinnen an Bedeutung und versuchen, wissenschaftliche Erkenntnisse durch Glauben zu ersetzen.
- Die Echokammern des Social Web bieten für Leichtgläubige, Uninformierte und Ungebildete Falsch- und Scheinwissen an, welche zu fixen Glaubenstatsachen werden.
Was können wir hier von der Wissenschaft her dagegenhalten?
- Der Kern der wissenschaftlichen Methode besteht darin, nicht Wahrheiten zu verkünden, sondern unsere Theorien und den Stand des Wissens immer erneut anzuzweifeln und zu kritisieren, weil es eben die Wahrheit nicht gibt.
- Was uns gelingt ist, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und manchmal auch zu zuverlässigen Erkenntnissen zu gelangen.
- Diese fragende und vorsichtige Haltung auf der Suche nach Wissen verunsichert Menschen, die nach eindeutigen, umfassenden und sicheren Orientierungen und Welterklärungen suchen, die sie von den Demagogen auch geliefert bekommen.
- Als wissenschaftlich orientierte BeraterInnen, PsychotherapeutInnen, SupervisorInnen, Coaches, OrganisationsberaterInnen und Lebens- und SozialberaterInnen etc. stehen wir in der Tradition der Aufklärung und können den Schritt vom Glauben zum Verstehen der Welt nicht zurückgehen. Insofern gilt, "dass wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind".
Aus obigen Gründen ersuchen wir um kritische Überprüfung des Anliegens der Initiative und um zahlreiche Teilnahme am Marsch.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.sciencemarchvienna.at/
Freundliche Grüße,
MMag.a Melanie Rückert
Dr. Klaus Rückert
#sciencemarchvienna