Überblick

MEDIATION & DEMOKRATIE

12. - 15. September 2001 an der Universität Wien

                                                                                         Introduction in English

Der Kongress wurde von den Terror-Anschlägen in New York und Washington überschattet, gleichzeitig wurde die Aktualität des Kongressthemas deutlich.

Für John M. Haynes, unserem Lehrer und Freund, in Erinnerung:
"Es herrscht allgemein die Meinung vor, dass es bei einem Konflikt nur Sieger und  Verlierer geben kann. Gewinnt der eine, so ist der andere zwangsläufig der Unterlegene.Der Mediator hilft aber den Beteiligten zu erkennen, dass fast in jedem Falle die Möglichkeit besteht, das Problem zur Zufriedenheit beider Seiten zu lösen, d.h. also, dass beide gewinnen können".

Mediation

Mediation als Methode zur konstruktiven Konfliktregelung in privaten und öffentlichen Streitfällen verbreitet sich erstaunlich rasch in den Bereichen Familie, Nachbarschaft, Bildung, Arbeits- u. Wirtschaftswelt etc.
Sie wird auch zunehmend in der öffentlichen Verwaltung, in sozialen Institutionen, bei umweltrelevanten Planungsvorhaben und bei ethnischen und politischen Konflikten eingesetzt.

Mediation und...

Wir sind derzeit Zeugen eines Paradigmenwechsels von der Streitkultur zu einer Verhandlungskultur, ganze Berufszweige wie z.B. RichterInnen, Anwälte, SozialarbeiterInnen, Militärs etc. sind davon betroffen. Ein neuer Beratungsberuf »MediatorIn« ist im Entstehen, Gesetzesänderungen und -anpassungen sind in Gang.
Diese Entwicklung ist als Ausdruck einer neuen sozialen Kompetenz der BürgerInnen zu verstehen, in der Konflikte nicht mehr durch Macht und oft destruktiv, sondern konstruktiv geregelt werden sollen.
Mediation ist neben einer effizienten Methode zur konstruktiven Konfliktregelung nicht unwesentlich auch eine Methode zur Übernahme von sozialer Verantwortung und Partizipation und beinhaltet somit ein wertvolles Potential für die Demokratisierung aller Lebensbereiche.

Mediation und Demokratie

Im Rahmen des Kongresses wollen wir Mediation als Methode zur Durchführung demokratischer Verfahren und zur Übernahme von (Eigen-) Verantwortung und Mitbeteiligung der BürgerInnen an allen relevanten Entscheidungsprozessen vorstellen. Der Kongress beinhaltet folgende Schwerpunkte:

  • Mediation als Bestandteil der Demokratie
  • Politische Mediation in Österreich
  • Mediation bei Internationalen Konflikten

An Praxisbeispielen werden u. a. das Mediationsverfahren Flughafen Wien sowie die Regelung von Minderheiten-Konflikten am Beispiel des Indianischen Autonomieprozesses in Mexiko vorgestellt.

Organisation / organizing commitee

Dr. Klaus Rückert, Dr. Gerda Klammer, Dr. Silvia Michal-Misak, Iris Rückert-Possél, Harald Picker, Werner Mayer, Wilfried Graf, Mag. Katrin Echtermeyer, Isabella Marzi u.a.
Wir danken allen FreundInnen und KollegInnen für Ermutigung und Ideen, insbesondere Josef Duss-von Werdt, Horst Zilleßen, Lisa Waas, Stefan Wiesinger, Thomas Prader und Christa Pelikan.

Veranstalter / Organizer

ARGE Bildungsmanagement
Friedstraße 23,
A-1210 Wien

Veranstaltungsort / Venue

Hörsaalzentrum Wiener AKH
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien

Mit Unterstützung von / supported by

  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Warenwirtschaft
  • Flughafen Wien AG
  • Stadtplanung Wien
  • Österreichischer Bundesverband der MediatorInnen (ÖBM)
  • Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)
  • Pädagogisches Institut der Stadt Wien (PI)
  • Plattform Mediation
  • Institut für Medizinische Psychologie, Universität Wien
  • Förderverein Umwelt Deutschland
  • Mediation e.v. / Deutschland
  • Politeia

Kongressbericht

Vom 12.–15. September 2001 fand die II. Wiener Konferenz, diesmal zum Thema „Mediation und Demokratie“ statt.
Der Kongress wurde von den Terror-Anschlägen in New York und Washington überschattet, gleichzeitig wurde die Aktualität des Kongressthemas deutlich.
Aus tiefer Betroffenheit und aus Sorge um eine mögliche Eskalation der Gewalt und die Gefährdung vieler unschuldiger Menschenleben formulierten die TeilnehmerInnen den „Wiener Appell für einen interkulturellen Dialog der Völker der Welt“, der mit Kongressende an Politiker, Zeitungsredaktionen, Interessensvertretungen und an die Öffentlichkeit zwecks Unterstützung versandt wurde.
Der genaue Wortlaut des Wiener Appells sowie die Liste der bisherigen Unterzeichner sind auf der Homepage der ARGE Bildungsmanagement zu finden: XXXXXXXXX Weitere Unterstützungserklärungen können dort abgegeben werden.

300 TeilnehmerInnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Nord- und Mittelamerika beschäftigten sich in Referaten, Workshops und Praxispräsentationen mit der Frage, wie die Methoden der Mediation und Konfliktregelung in demokratischen Gesellschaften wirken können. Zahlreiche namhafte ReferentInnen nahmen am Kongress teil, u.a. Johan Galtung / N, Bischof Ruiz /Mexiko, Josef Duss-von Werdt / CH, Friedrich Glasl /A, Helm Stierlin / D, Caspar Einem / A, Horst Zilleßen / D, Pennell W. Rock / USA, Bill Diepeveen /CAN u.v.a.

Die TeilnehmerInnen bewerteten den Kongress nach Ablauf und Inhalten sehr positiv. Insgesamt wurde die Meinung vertreten, dass wir derzeit in unserer globalisierten und vernetzten Welt in der Verwaltung und im zwischenmenschlichen Zusammenleben vor einem Paradigmenwechsel von der Streitkultur zu einer Verhandlungskultur stehen. Nur dadurch können Friede, Entwicklung und das Leben für alle Menschen langfristig gesichert werden.

Das Organisationskomitee des Kongresses

 

Resolution der TeilnehmerInnen: Wiener Appell (Deutsch)  Vienna Appeal (Englisch)

Radiobeitrag Ö1 "Dimensionen": www.science.orf.at

Bilder und Eindrücke der Konferenz: popUp Window